Pflanzenschutztipp vom 30. Juli 2021

Echter Mehltau und Fäulnis an Zucchini, Kürbis und Freilandgurken

Echter Mehltau an Zucchini

Der feuchtwarmen Witterung ist der starke Befall mit echtem Mehltau an Zucchini und Kürbis und Freilandgurken geschuldet. Typischerweise entstehen auf den Blättern zunächst vereinzelte unscharf begrenzte weiße Flecken, die sich über das ganze Blatt ausbreiten können. Die befallenen Blätter sterben vorzeitig ab und vertrocknen, dies führt zu einer Schwächung der Pflanze. Befallene Blätter frühzeitig entfernen oder ein Fungizid einsetzen, hier bitte die Wartezeit beachten! Beim vereinzelt auftretenden Falschen Mehltau entstehen blattoberseits, begrenzt durch die Blattadern, hellgrüne bis gelbe Flecken. Blattunterseits bildet sich ein weißer Sporenrasen, dabei kommt es häufig zum Absterben der Blätter. Ebenso kommt es zur Fäulnis u.a. an Zucchini, dabei fault die Frucht von der Spitze her vorzeitig, während sie noch nicht ausgereift ist. Dies kann unterschiedliche Ursachen haben, zum einen war die Bestäubung während der nassen Witterung durch die Insekten nicht oder unzureichend gegeben, zum anderen kann ein Nährstoffüberschuss (z.B. Stickstoff) zu einer weichen Außenhaut aufgrund des schnellen Wachstums geführt haben und Fäulnisbakterien konnten leichter eindringen. Auch ein zu schattiger Standort und der zu nasse Boden kann zu Fäulen führen.

Pflaumenwickler

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Pflaumenwickler

Die 2. Generation des Pflaumenwicklers fliegt nun und legt ihre Eier in den reifenden Pflaumen ab. Die befallenen Früchte neigen zur vorzeitigen Reife, im Inneren entwickelt sich eine blassrosa Raupe und frisst nahe des Pflaumensteins.

Vereinzelt fliegen nun auch Apfelwickler der 2. Generation, der Befall ist vielerorts aber derzeit noch sehr gering.

Zudem wird es verstärkt zu Fruchtfäulen kommen. Die Infektionsgefahr steigt ab Farbumschlag der Früchte, die dann weicher werden und die Fäulniserreger wie z.B. die Monilinia-Pilze können dann leichter eindringen. Um einem zu starken Befall vorzubeugen, sollte der Baum regelmäßig ausgelichtet werden sowie alte Fruchtmumien entfernt werden, damit die Äste nicht zu dicht stehen und ein Reiben der Früchte aneinander minimiert wird.

Rost an Him- und Brombeeren

Brombeerrost

Bei Himbeeren bilden sich auf und unter den Blättern gelbe bis orange Pusteln die sich auch an den Trieben zeigen können, das sind typische Erkennungsmerkmale der Pilzkrankheit Rost. Bei Brombeerrost entstehen blattoberseits zunächst lila bis dunkelrote runde Flecken meist mit einem helleren Zentrum und blattunterseits sind gelbe bis orange Pusteln erkennbar. Die anfänglich gelben Pusteln werden zum Herbst hin immer dunkler. Man kann der Krankheit vorbeugen, in dem man jedes Jahr nach der Ernte die alten, abgeernteten Triebe und herabgefallenes Laub entfernt.

Informationen zum Schnitt an Himbeeren bietet der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen. Eine gut strukturierte und informative Übersicht über viele Krankheiten und Schaderreger an Beerenobst bietet die Seite: www.beerendoktor.de

Aktuell

Der Insektenschutz soll in Deutschland verbessert werden, zu diesem Ziel hat Deutschland ein neues „Insektenschutzgesetz“ geplant. Es handelt sich hier nicht um ein eigenständiges Gesetz sondern um eine Neufassung des bestehenden Bundesnaturschutzgesetz und der Pflanzenschutzmittel-Anwendungsverordnung.

Passend zum Insektenschutz und insbesondere zum Schutz der Bienen als wesentlicher Bestäuber für unsere Lebensmittel hat die EU einen virtuellen „Bestäuber-Park“ angelegt. Hier können sich Besucher mittels einer VR-Brille oder über die Webseite in einer fiktiven Zukunftsvision von 2050 bewegen, in dem die Biene bereits ausgestorben ist.

Link zum Bestäuber Park.

Quelle: Regierungspräsidium Gießen – Pflanzenschutzdienst