Pflanzenschutztipp vom 07. Juni 2024

Schneckenfraß an vielen Kulturen

Die vielen Regenfälle in der vergangenen Zeit haben die Ausbreitung der Schnecken und insbesondere der gefräßigen Nacktschnecken sehr begünstigt. Tagsüber halten sie sich in der Bodenstreu, unter Blättern und Steinen verborgen, bei Regen oder zur Dämmerung werden sie aktiv. Die Nacktschnecken können große Schäden an den zarten Jungpflanzen anrichten. Mit verschiedenen Barrieren können die Schnecken aus den Beeten rausgehalten werden: z.B. Schneckenzäune aus Kunststoff oder Metall mit einer speziell gebogenen oberen Kante, Kupferbänder für Hochbeete, Schutzstreifen aus Sägespänen oder Steinmehl oder scharfkantiger Muschelkalk. Beim Einsatz von Schneckenkorn sollte auf den Wirkstoff geachtet werden, Produkte mit dem Wirkstoff Eisen-(III)-phosphat sind zu bevorzugen. Bereits eine kleine Menge ist ausreichend für die Bekämpfung: 5 g/ m² oder ein leicht gehäufter Teelöffel reichen aus. Das Eisen-(III)-phosphat bewirkt, dass die Schnecken das Fressen einstellen und sich in ihr Versteck im Boden zurückziehen und hier versterben. Andere Schneckenkornprodukte sind mit dem Wirkstoff Methaldehyd und bewirken eine Schädigung der schleimbildenden Zellen, der Hautschutz ist gestört und die Schnecken können nicht mehr kriechen, sie schleimen aus. Produkte mit dem Wirkstoff Methaldehyd sind ökologisch bedenklich, da sie auch zu Vergiftungen bei anderen Tieren führen kann. Schneckenkorn führt zum Tod von allen Schnecken, auch der nützliche Tigerschnegel und die unter Naturschutz stehende Weinbergschnecke ist betroffen. In unseren Gärten gibt es eine erstaunliche Vielfalt an Nacktschnecken von den großen Wegschnecken und Schnegeln bis hin zu kleinen Vertretern. Eine Übersicht finden Sie hier: heimische Landschnecken

Kartoffelkäfer

An den Kartoffelblättern und Stängel fressen die rötliche Larven mit dickem Hinterleib und die halbkugeligen Kartoffelkäfer, deren Flügeldecken beige und schwarz gestreift sind. Teilweise kommt es zu starkem Befall und großen Fraßschäden an den Kartoffelpflanzen. Es sind verschiedene Pflanzenschutzpräparate gegen den Kartoffelkäfer zugelassen, diese müssen frühzeitig zu Befallsbeginn eingesetzt werden. Alternativ können die Larven und Käfer per Hand eingesammelt werden

Schnittlauchrost

Durch die vielen Niederschläge gibt es auch eine erhöhte Infektionsgefahr mit Pilzkrankheiten wie Rost. Auch Schnittlauch ist betroffen und kann einen Rostpilzbefall aufweisen. An den röhrenförmigen Blättern entstehen orangefarbene Pusteln, die aus der Blatthaut herausbrechen. Diese Sporenlager des Pilzes färben sich später auch braun. Erster Befall wurde bereits gefunden. Eine frühzeitige Entfernung der befallenen Blätter hilft die Ausbreitung zu unterbinden.


aktuell:

Pflanzen wirken allgemein als wehrlos gegenüber hungrigen Insekten und scheinen den pflanzlichen Konkurrenten hilflos ausgesetzt zu sein. Das dies nicht so ist, beweisen zahlreiche Strategien und verblüffende Abwehrmechanismen der Pflanzen. In dem Artikel Sinne der Pflanzen – Wie wehren sich Pflanzen werden einige Tricks aus dem Pflanzenreich vorgestellt.

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Quelle: Regierungspräsidium Gießen – Pflanzenschutzdienst