Stauden im September zurückschneiden und teilen, Blumenzwiebeln setzen
Wenn der erste Niederschlag nach Wochen die Erde etwas aufweicht und man mit dem Spaten oder der Grabegabel wieder in die Erde kommt, kann man nach Belieben seine Stauden und Gräser teilen und umsetzen. Ausdauernde Gartenstauden wie verschiedene Gräser, Rittersporn, Margeriten und Lupinen lassen sich im September durch Teilung mit einem guten Spaten unkompliziert vermehren. Offensichtlich kranke Stauden die mit Rost oder Blattflecken befallen sind – sollten nicht vermehrt und umgesetzt werden. Kurzlebige Staudenblumen wie Kokardenblume, Mädchenauge und Sonnenbraut werden bodennah eingekürzt – auch dann, wenn sie noch blühen. Auf diese Weise kann die Pflanze etwas Energie sparen und dieses stattdessen in ihre Winterorgane investieren um die kalte Jahreszeit besser zu überstehen. Stängel die hohl oder mit Mark gefüllt sind, können geschnitten und zusammengebunden werden. Diese Bündel können dekorativ gestapelt werden und dienen als Unterschlupf für Insekten und Nützlinge. Insbesondere sind hierfür auch Bambusgräser, Schilfgras und Königskerze geeignet.
- markhaltige Stengel als Nisthilfe von den Naturgartenfreunden
- Anleitung zum Bau von Nisthilfen aus markhaltigen Stengeln
- hohle Stengel als Nisthilfe von den Naturgartenfreunden
Blumenzwiebeln können jetzt und bis hinein in den Oktober gesetzt werden. Bei gekauften und eigenen Blumenzwiebeln – die man umsetzen möchte – muss man darauf achten, dass sie schön fest und unverletzt sind. Falsch gelagerte Zwiebeln oder zwiebeln die an einem feuchten Standort kultiviert wurden können faulen. Sie sind dann weich, mit Schimmelrasen überzogen oder schrumpelig – verantwortlich ist oftmals der Schimmelpilz Botrytis. Auch die Narzissenfliege kann die Blumenzwiebeln schädigen. Die Larven der Narzissenfliege fressen in der Blumenzwiebel und schädigen diese. Sie sind weich und wenn man die äußere Haut abzieht, kann man die kleinen bis zu 1 cm langen Maden vorfinden.
Krankheiten und Schäden an Kürbis
Die Kürbisernte ist in vollem Gang und stimmt uns bereits auf den Herbst ein. Die angebotene Vielfalt der essbaren Kürbisarten und Formen für die Herbstküche und die bunte Vielfalt an Zierkürbissen scheint jedes Jahr zahlreicher zu werden. Die letzten Wochen im Spätsommer haben manchmal dazu geführt, dass sogar der Kürbis sich noch einen Sonnenbrand geholt hat – auf der Schale sind typische helle, leicht eingesunkene Strukturen erkennbar. Die typische Krankheit an Kürbis – der echte Mehltau – nahm in den letzten Wochen auch stark zu und hat zu der typischen anfänglichen weiß Färbung der Blätter geführt. Infizierte Blätter welkten schneller und färbten sich dann grau-braun. Zudem treten an Kürbissen verschiedene Viruserkrankungen auf: die Kürbisse bleiben kleiner oder auf der Schale bilden sich ringförmige, pünktchenförmige oder fleckige Strukturen aus. Die Viruserkrankungen werden meist durch Blattläuse übertragen – und Blattläuse gab es in diesem Jahr im Übermaß.
Nützlinge im Fokus
In den kommenden Pflanzenschutztipps werden vermehrt Tipps und Informationen zu Nützlingen und ihrer Überwinterung gegeben. Neben Marienkäfer, Florfliegen, Schwebfliegen und Schlupfwespen gibt es noch weiteres zu entdecken. Ein schönes Beispiel sind die Raupen des Blutbär Schmetterlings die zur Bekämpfung des Jakobskreuzkrautes auf Pferdeweiden genutzt werden. Das Prinzip ist einfach aber effektiv. Die Raupen werden auf die für Pferde schädlichen Jakobskreuzpflanzen gesetzt und diese fressen sie ab.
Wie kann man sich selber Nützlinge heranzüchten? Eine naturnahe Gartenbewirtschaftung mit unterschiedlichen Blühpflanzen und Nahrungspflanzen für die Schädlinge – z.B. Kapuzinerkresse lockt Blattläuse an – sorgen dafür, dass sich Marienkäfer und Co. im eigenen Garten gut vermehren können.
- Raupen des Blutbären für die eigene Pferdeweide
- Beitrag von XENIUS: Raupen – Des einen Schädling ist des anderen Nützling
- wissenswertes zum Marienkäfer und Tipps zur eigenen Nützlingszucht vom LLH
Aktuell:
- Einen ernüchternden und nachdenklich machenden Beitrag über die Landwirtschaft und die Landwirte hat nun das ZDF-Ratgeber Magazin veröffentlicht, das Video „Landfrust – Bauern unter Druck“ finden sie hier.
- Wer sich über eine große Apfelernte dieses Jahr freut und nicht alles verbraucht, kann seine überzähligen Äpfel wieder bei den hiesigen Keltereien abgeben, oder aber man verschenkt sie: einfach eine Kiste mit Sortenhinweis vor dem Haus abstellen und die Nachbarn erfreuen.