Vorbereitung des Gartens auf den Winter – Wohin mit dem Laub?
Nun werden wieder die Pflanzen auf dem Balkon und der Terrasse ins Winterquartier geräumt und der Garten wird auf den „Winterschlaf“ vorbereitet. Das herunterfallende Laub kann als Mulchschicht für Sträucher und Hecken aber auch für Obstgehölze genutzt werden. Empfindliche und frisch gepflanzte Pflanzen profitieren von einer Schutzschicht aus Laub und/oder Reisig umso vor strengem Frost geschützt zu sein. Auch im Handel erhältliche Fliese und Abdeckungen aus Jutestoff haben sich bewährt beim Schutz empfindlicher Ziersträucher. Der letzte Rasenschnitt vermischt mit dem herabgefallenen Laub kann zur Abdeckung der abgeernteten Beete dienen. Die Mulchschicht sollte zwischen 10 und 15 cm dick sein. Regenwürmer ziehen organisches Material in ihre Gänge, Pilze und Mikroorganismen zersetzen den Mulch langsam in ihre kleinen (chemischen) Bestandteile. Die organische Mulchschicht beginnt sich bis zum Frühjahr zu zersetzen und kann dann bei der Bodenbearbeitung mit eingearbeitet werden – somit wird der Boden gelockert, mit Humus angereichert und das Bodenleben angeregt. Kräuter die es trockener mögen, z.B. die mediterranen Pflanzen wie Lavendel oder Rosmarin sollten nur mit einer dünnen Mulchschicht bedeckt werden damit der Boden zügig abtrocknen kann. Ein Laubhaufen an einer windgeschützten und etwas trockeneren Stelle dient als Überwinterungsort u.a. für Igel und Insekten.
Waldwissen zum Hören: „Wohin verschwindet das ganze Laub?“ vom Zentrum Wald und Holz Weihenstephan
ein Beitrag der LWG Gartenakademie Bayern: Mulchen im Gemüsegarten
Tipps zur Lagerung von Laub im Garten bietet folgender Beitrag aus Hamburg: Gartenabfälle
Zusammengefasst bietet Laub als Mulch verwendet u.a. folgende Vorteile (auszug aus der Broschüre „Gartenabfälle“):
- die Feuchtigkeit des Bodens wird am Verdunsten gehindert
- Zusätzlich speichern das Laub und der entstehende Humus große Mengen Wasser
- Laub bietet einer großen Anzahl von Tier- und Pflanzenarten Lebensmöglichkeiten
- der bei der Zersetzung des Laubes entstehende Humus verbessert die chemischen und physikalischen Eigenschaften des Bodens
- Temperaturschwankungen werden durch den Isolationseffekt des Laubes verringert
- die Laubschicht unterdrückt das Auflaufen unerwünschter Kräuter wirkungsvoll
- der bei der Laubzersetzung entstehende Humus verringert die Schadwirkung des „Sauren Regens“ erheblich
- und nicht zuletzt: Die unbedingt notwendigen Nährstoffe bleiben dem Nährstoffkreislauf erhalten
Frostspanner – Leimringe anbringen
Vor dem ersten Frost ist es Zeit, die Leimringe am Stamm der Apfelbäume anzubringen. Die Schmetterlinge des Frostspanners schlüpfen aus den im Boden verborgenen Puppen und paaren sich. Die flugunfähigen Weibchen klettern vor dem ersten Frost in die Baumkrone, um dort an den jungen Trieben ihre Eier abzulegen. Wenn die Knospen im nächsten Jahr aufbrechen, schlüpfen die jungen Raupen und fressen am frischen Grün. Mit dem Leimring kann ein großer Teil der flugunfähigen Weibchen gefangen werden und so an der Eiablage gehindert werden.
Überwinterung der Nützlinge
Auch die Nützlinge sind nun auf der Suche nach einem geeigneten Winterquartier. An der Fensterlaibung und in geschützten Ecken sammeln sich die asiatischen Marienkäfer teilweise in großer Zahl. Die heimischen Marienkäfer kriechen oftmals in die Streu- und Laubschicht. Verirren sich Marienkäfer, Florfliege und Co. im Zimmer, so bringen Sie diese bitte an einen geschützten Ort ins Freie, so z.B. an eine Mauer. Im Zimmer würden die Insekten austrocknen und sterben. Auch (selbstgebastelte) Insektenhotels dienen der Überwinterung, dafür müssen geschützte und trockene Bereiche (Tontöpfe, Holzkiste) mit einer trockenen Schicht aus Gras, Laub und oder verblühten rispenförmigen Blütenständen vorhanden sein.
Anleitung zum Bau eines Florfliegenkastens zur Überwinterung bietet u.a. die Stadt München.
Aktuell:
Im Beitrag „rettet die Felder“ von 3Sat wird die Arbeit des hessischen Pflanzenschutzdienstes am Flughafen vorgestellt, Einblicke in die Züchtung neuer widerstandsfähiger Sorten gegeben und einige Pflanzenkrankheiten vorgestellt. Der Beitrag ist in der Mediathek abrufbar unter folgendem Link: https://www.3sat.de/wissen/wissenschaftsdoku/211007-sendung-wido-104.html