Pflanzenschutztipp vom 30. März 2022

Amerikanischer Stachelbeermehltau

Amerikanischer Stachelbeermehltau an jungem Trieb der Stachelbeere

Der Pilz des Amerikanischen Mehltaus überwintert an den Trieben der Stachelbeere, schwarze Johannisbeere und Jostabeere. Dieser Pilz sorgt dafür, dass die Früchte und Triebe mit einem anfänglich weiß bis grauen, später braunem samtartigen Belag überzogen werden. Der Pilz des Amerikanischen Stachelbeermehltaus, der zuerst in Nordamerika beschrieben wurde, ist seit etwa 1900 erstmals in Europa aufgetreten. Durch einen Rückschnitt kann das Infektionspotenzial des überwinternden Pilzes reduziert werden. Da der Pilz bevorzugt an der Triebspitze überwintert, erfolgt vor dem Austrieb ein Rückschnitt um ein Drittel und nach dem Austrieb kann noch eine leichte Kürzung des Triebes vorgenommen werden.  Vorbeugend kann bereits vor dem Austrieb die erste Behandlung mit einem Schwefelpräparat erfolgen, um die Infektion des Neuaustriebes mit dem Pilz zu unterbinden. Folgebehandlungen können auch nach Austrieb erfolgen.

Rosenschnitt

Sternrußtau auf Rosenblatt

Nachdem ersten zarten Austrieb der Rosen kann nun der Rosenschnitt erfolgen. In Frostgefährdeten Lagen sollte man jetzt lieber noch nicht zur Rosenschere greifen. Hygiene ist zur Verringerung von Pilzinfektionen entscheidend. Auf diese Weise kann der Befall mit typischen Krankheiten an Rosen verringert werden, u.a.: Sternrußtau, Rosenrost, echter Mehltau, und der Rindenkrankheit an Rose. Zum einen sollte jetzt noch – sofern noch nicht geschehen – das alte Laub aus dem Vorjahr entfernt werden, zum anderen muss die Rosenschere regelmäßig desinfiziert werden, wenn die Pflanze im Vorjahr bereits infiziert war. Die aufgehäufelte Erde kann abgetragen und zumindest etwas vom Reisig kann entfernt werden. Falls nötig kann nun auch die oberste Erdschicht mit Rindenmulch zur Unkrautunterdrückung abgedeckt werden. Abgestorbene, vergreiste und schwache Äste ganz rausnehmen und falls nötig auslichten um eine schnellere Abtrocknung der Blätter zu fördern. Bei Edelrosen, Beetrosen und Strauchrosen kann ein starker Rückschnitt auf 4 bis 6 Augen pro Trieb vorgenommen werden.

Gartenboden – Hortisol

Der Gartenboden ist die Basis für die erfolgreiche Gartennutzung. Dabei ist der Gartenboden auch ein Produkt unserer menschlichen Schaffenskraft und Einflussnahme auf die Umwelt und wurde als eigenständige Bodenart kategorisiert. Der Gartenboden, auch Hortisol genannt, unterscheidet sich teilweise stark von den anderen Bodentypen und entstand durch eine jahrhundelange Bewirtschaftung als Garten. Er wurde von der Gesellschaft Bodenwelten zum Boden des Jahres 2017 gewählt. Er zeichnet sich durch seinen humusreichen Oberboden und dem einhergehenden aktiven Bodenleben bestehend aus vielen Regenwürmern und Mikroorganismen aus. Wenn man auf seinem Grundstück keinen Gartenboden vorfindet, der durch jahrhundertelange Gartennutzung optimiert wurde, muss man selbst aktiv werden. Durch Anlage eines eigenen Komposts der die regelmäßige Humuszufuhr sichert, durch regelmäßiges Mulchen mit Laub und Grünschnitt oder auch Vergraben von geeigneten Pflanzenrückständen im Beet und durch eine zurückhaltende Düngung mit Kunstdünger wird der Humusgehalt im Boden gesteigert und das Bodenleben bereichert.

Viele Tipps zum Thema finden Sie hier:

aktuell:

Ein immer wieder aufkommendes Thema im Frühling ist die Beseitigung von Unkräutern und Gräsern auf den Wegen und befestigten/gepflasterten Flächen. Hier findet man im Internet viele Tipps die aus rechtlicher Sicht (Pflanzenschutzgesetz) nicht erlaubt sind und zur Verhängung eines Bußgeldes führen können.

VERBOTEN auf befestigten Flächen ist der Einsatz von:

  • Steinreiniger/Grünbelagsentferner – Einsatz nur gegen Grünbeläge wie Flechten und Algen
  • Unkrautvernichter/Herbizide – Einsatz nur auf gärtnerisch genutzten Flächen wie in Beeten und unter Gehölzen
  • Salze und andere Stoffe – Sie belasten die Umwelt und können sich unmittelbar neben der behandelten Fläche anreichern und zu Schäden führen
  • Alternativen zur Beseitigung des lästigen Grüns auf versiegelten Flächen

Gartentelefon – 0561 7299-377

Das Gartentelefon ist ein Beratungsangebot der Hessischen Gartenakade­mie. Bei Fragen zu einzelnen Kulturen oder dem Auftreten von Schädlingen und Krankheiten steht Ihnen das Team der hessischen Gartenakademie mit einer fundierten Beratung zur Seite. 

Unsere Servicezeiten:

  • montags bis freitags von 09:00 bis 11:00 Uhr
  • zusätzlich mittwochs von 14:00 bis 16:00 Uhr

Homepage der hessischen Gartenakademie

Info zum Gartentelefon

Broschüre: Kauf, Anwendung und Lagerung von Pflanzenschutzmitteln – Tipps für Hobbygärtner vom BVL

Quelle: Regierungspräsidium Gießen – Pflanzenschutzdienst