Zum 30-jährigen Bestehen des OGV Wolf e.V.

30 Jahre Obst- und Gartenbauverein Wolf e.V. – dieses Jubiläum konnte der Verein am 29. Juni 2025 mit einem Geburtstagsfest feiern und würdigen.

Schon der Vorläufer des heutigen Bezirksgartenbauverbands Büdingen, der Wetterauer Obstbauverein, war bestrebt, dass es möglichst in allen Ortschaften des Bezirks Mitglieder geben sollte, um die Streuobstkultur zu pflegen und zu vertiefen.

Diesen Gedanken hat auch Erich Reichert, der langjährige 1. Vorsitzende des Bezirksgartenbauverbands Büdingen verfolgt, und ist daher im Jahr 1994 an den damaligen Ortsvorsteher von Wolf, Bernd Hehn herangetreten, ob man nicht auch in Wolf einen Obst- und Gartenbauverein gründen wollte.

Bernd Hehn machte sich die Idee zu eigen und konnte tatsächlich im November 1994 eine Anzahl interessierte Wölfer zusammenrufen, die eine Initiativgruppe zur Gründung eines solchen Vereins bildeten. Es fanden sich auch genug Personen, die bereit waren, den Vorstand zu bilden.

Für den 6. Januar 1995 wurde schließlich die Versammlung zur Vereinsgründung einberufen. 31 Wolfer Bürgerinnen und Bürger fanden sich ein, von denen 25 sofort dem Verein beigetreten sind, weil nur Vereinsmitglieder den Vorstand wählen durften. Unter dem Gründungsmitglied Friedrich Schneider als Wahlleiter wurde an diesem Abend der erste Vorstand des Obst- und Gartenbauvereins Wolf, wie er sich nun nannte, gewählt, und zwar:
1. Vorsitzender: Karl Heinz Kroh
Stellvertreter: Helmut Bär
Schriftführer: Bernd Hehn
Rechner: Frank Hergesell
Beisitzer: Gudrun Groß, Berthold Keiber, Herbert Henrich
Der Vorstand war auf 4 Jahre gewählt. Der Jahresbeitrag betrug 12 DM.

Die größte Hürde in Rahmen der Vereinsgründung war die Satzung, die immer wieder überarbeitet werden musste um allen juristischen Ansprüchen zu genügen, und schließlich im März 1997 beschlossen wurde. Im November 1997 erfolgte dann die Eintragung in das Vereinsregister beim Amtsgericht.

Bereits in der 1. Vorstandssitzung wurde beschlossen, bei der Stadt Büdingen einen Antrag zu stellen zur Übernahme der Patenschaft für die Streuobstwiese am DGH. Seit 1995 führt der OGV nun schon die Schnittmaßnahmen an den Bäumen und Mäharbeiten dort durch. Im Gegenzug darf er das Obst ernten und verwerten.

Von Beginn an gab es zahlreiche Vereinsaktivitäten wie zum Beispiel:

  • Lehrgänge und Unterweisungen im Obstbaumschnitt und Fachvorträge
  • Teilnahme am Dorfputz und Faschingsumzug, Heringsessen an Fastnacht, Unterstützung der anderen Vereine in Wolf bei deren Veranstaltungen
  • Ausrichtung eines jährlichen Frühlings- oder Kelterfests
  • Beteiligung am Büdinger Altstadtfest
  • Wanderungen
  • Jährliche Ausflugsfahrten
  • Beteiligung an der Ausstellung des Bezirksgartenbauverbands Büdingen
  • Pflanzung einer Linde auf dem Friedhof und weitere Baumpflanzungen
  • Krokuspflanzaktionen
  • Pflege einer Gartenparzelle

Gründungsmitglieder antworten auf die Frage, was ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist aus 30 Jahren OGV, dass das insbesondere die großen, teils mehrtägigen Ausflüge sind, die die Mitglieder ab 1997 jedes Jahr zu interessanten Zielen wie z.B. den Bundes- und Landesgartenschauen führten.

Bereits im Gründungsjahr kam die Idee auf, nicht wie viele andere Vereine eine Weihnachtsfeier zu veranstalten, sondern lieber im Frühjahr ein Frühlings- oder Blütenfest auszurichten. Es dauerte aber noch bis zum Jahr 1998, bis das erste Frühsommerfest stattfand. In den ersten Jahren noch am Himmelfahrtstag, später am Muttertagssonntag bot der OGV mit einem legendären Spargelessen, einer großen Tombola sowie Blumendekorationen und -Verkauf ein großartiges Fest.

Das Amt des 1. Vorsitzenden hat Karl Heinz Kroh 20 Jahre lang ausgeübt. Erst im Jahr 2015 erfolgte die Ablösung. Klaus Oltmann war nunmehr 1. Vorsitzender. Mit Tina Künne, Torsten Hartlaub und Andreas Bienentreu kamen jüngere Mitglieder in den Vorstand, ein Generationenwechsel war vollzogen.

Damit einher gingen auch neue Vorstellungen, wie die Vereinsarbeit aussehen könnte. Eine große Veränderung war die Abkehr von dem Fest im Frühjahr. Stattdessen wurde das Kelterfest ins Leben gerufen, das seitdem jährlich am 3. Oktober veranstaltet wird. In der vereinseigenen Presse werden die Äpfel gekeltert, die der OGV auf der Streuobstwiese am DGH erntet. Außerdem dürfen Mitglieder und Nichtmitglieder ihre eigenen Äpfel keltern. Sehr begehrt sind die leckeren selbstgemachten Kartoffelpuffer, hervorragende Bratwürste vom Ortslandwirt und natürlich der frisch gepresste Apfelsaft, der „Süße“.

Im März 2023 wurde eine neue Satzung beschlossen, die den heutigen Erfordernissen Rechnung trägt. Seitdem steht ein Vorstandsteam mit 3 Personen an der Spitze des Vereins. Zudem finden nun bereits nach 2 Jahren Neuwahlen statt. Beides erleichtert die Vorstandsarbeit und verringert die Hürde, sich wählen zu lassen.

Dem ersten Teamvorstand gehörten Andreas Bienentreu, Ralph Kar und Margrit Janneck an. Da Andreas Bienentreu bei den Vorstandswahlen im März 2025 auf eigenen Wusch nicht mehr angetreten ist, wurde Katja Schlitter in das Vorstandsteam gewählt. Sie bildet nun zusammen mit Ralph Kar und Margrit Janneck, mit der Schriftführerin Jasmin Röder, dem Rechner Torsten Hartlaub sowie den Beisitzern Axel Adomeit, Thomas Reichert und Ralf Mensing den Vorstand.

Ein ganz eigenes Projekt des Vereins ist der OGV-Garten, eine kleine Gartenparzelle am Dorfrand, wie sie früher zu jedem Haus gehörte. Seit Herbst 2021 Jahren ist der OGV dort Pächter.
Grundgedanke dieses Gartens ist einerseits, den herkömmlichen Anbau von Gemüse und Beerenobst nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, und andererseits, dort einen Raum für Begegnungen im Dorf zu schaffen. Letzteres ist seit der Corona-Pandemie wichtiger denn je geworden, weshalb der OGV immer auch Nichtmitgliedern bei allen Aktionen offen steht.

Der monatliche Stammtisch im Backhaus wie auch das Aufstellen von Bänken, so einer Panoramabank am Pfützenrod und einer Sitzbankgarnitur oberhalb des DGH, tragen zur Vereins- und Dorfgemeinschaft bei.

Mit dem Anpflanzen Tausender Krokusse über mehrere Jahre hinweg auf öffentlichen Grünflächen in Wolf, dem Anlegen von Blühflächen oder dem Bau des großen Insektenhotels oder einer Benjeshecke im Bereich der Streuobstwiese am DGH leistet der OGV regelmäßig Beiträge zum Natur- und Insektenschutz.

Die Mitgliederzahl ist stetig angewachsen auf inzwischen über 70 Personen. Der Jahresbeitrag ist mit 15 Euro nach wie vor niedrig.

30 Jahre Obst- und Gartenbauverein Wolf e.V. –  es würde zu weit führen, an dieser Stelle alles detailliert anzuführen, was in der Zeit bewirkt wurde. Vor allem aber ist es schwer möglich, vollständig all die Personen namentlich zu nennen, die sich mit großem Engagement und Zeit- und Arbeitsaufwand in den Verein eingebracht haben.

Durch genau diese Menschen lebt der Verein und verdankt ihnen seinen Erfolg.

Aber auch der Ortsbeirat und die anderen Vereine von Wolf haben den OGV jederzeit gut unterstützt und damit Dank verdient.

Der Vorstand wünscht sich und setzt sich dafür ein, dass auch weiterhin genügend ehrenamtliche Helfer und Unterstützer bereit sind, um den Verein für unsere Natur und für die Mitbürgerinnen und Mitbürger in Wolf erfolgreich weiterzuführen.

Wolf, im Juli 2025