Das finden Sie heute im Rundbrief Schulgarten Hessen:
Vorsorgendes und nachhaltiges Wassermanagement
Essbare Wildpflanzen
Online-Fortbildung “Schulgarten-Management” am 5. November 2020 nachmittags
Telefonische Schulgarten-Sprechstunde
Kreativwettbewerb „Unsere Schule 2030 – Aus Träumen wird Nachhaltigkeit“
Wettbewerb „Grünes Glück vor der Tür“
Wettbewerb „Zeig es auf deine Art(envielfalt)“
Naturnahe Schulhöfe
Der Schulgarten als kreativer Freiluft-Lernort
Taking Action for insects
Jardinions à l‘école
Liebe Aktive und Interessierte am Schulgarten in Hessen,
während der Garten so langsam zur Ruhe kommt, ist die Saison für Gärtnerinnen und Gärtner noch lange nicht vorbei. Denn Gärtnern erfordert vorausschauendes Denken und Handeln. (Das ist einer der vielen Gründe, warum der Garten zur Nachhaltigkeit erzieht!) Im Herbst werden Gehölze gepflanzt, Zwiebeln gesetzt und Wiesen gesät, der Boden wird mit Mulch bedeckt – alles, damit im nächsten Frühling und Sommer alles gut gedeiht. Auch über die Wasserversorgung im nächsten Jahr sollten wir uns jetzt schon Gedanken machen und aktiv werden. Warum und wie, erläutern wir in diesem Rundbrief.
Darüber hinaus gibt es wieder Fortbildungen – wenn auch vorerst nur digital – und natürlich verschiedenste Tipps rund um den Schulgarten / school garden / jardin d‘ècole!
Vorsorgendes und nachhaltiges Wassermanagement
Wasser ist Leben! Das haben wir Gärtnerinnen und Gärtner in den letzten drei Dürrejahren hautnah miterleben können. Deutschland ist ein wasserreiches Land. Aber mit dem Klimawandel werden auch hier extreme Entwicklungen zunehmen: Extreme Dürren und Hitzeperioden, extreme Starkniederschläge, extreme räumliche und zeitliche Unterschiede in den Niederschlagsmengen. Das bedeutet, wir müssen uns neben dem Aufstellen von Regentonnen auch im Garten Gedanken über unseren Umgang mit Wasser machen. Denn alles, was in unserem Garten passiert, ist ein Teil des landschaftsökologischen Haushalts. Die globalen Trends werden wir mit einem intelligenten Wassermanagement in unseren Gärten nicht ändern können, aber wir können sehr wohl den Landschaftswasserhaushalt beeinflussen. Die Gesamtfläche der Gärten in Deutschland ist größer als die Gesamtfläche aller Naturschutzgebiete. Wenn in allen Gärten nachhaltig mit Wasser gewirtschaftet wird, hat das auch einen positiven Effekt auf die Wasserhaushalte der Landschaften. Und ganz sicher hätte es Vorbildcharakter für öffentliche Grünflächen und die Gestaltung von Gewerbeflächen.
Eine zentrale Rolle im regionalen landschaftsökologischen Haushalt spielen Bäume. Keine Vegetationsform verdunstet so viel Wasser pro Fläche, speichert so viel Kohlenstoff, baut so viel Humus auf und puffert extreme Temperaturen, Niederschläge und Wind so gut wie Bäume. Besonders effektiv sind Vegetationsstrukturen, in denen so viele Bäume stehen, dass sich deren Kronen berühren. Wälder machen Regen! Wo großflächig abgeholzt wurde, regnet es spürbar weniger, und zwar nicht direkt auf den Flächen, die abgeholzt wurden, sondern dort, wohin normalerweise das verdunstete Wasser mit dem Wind driftet. Bäume zu pflanzen bzw. wachsen zu lassen ist daher nicht nur vor dem Hintergrund der Kohlenstoffspeicherung dringend geboten. Wir können damit auch dafür sorgen, dass es im Sommer mehr regnet!
Die erste Maßnahme für ein nachhaltiges Wassermanagement im Garten ist also, für möglichst viel Blattmasse in der Vegetationsperiode zu sorgen. Erste Wahl sind hierbei Laubbäume – je höher, desto besser. Dass alle Gemüsearten volle Sonne brauchen, ist außerdem ein weit verbreiteter Irrtum. Viele Gemüsearten kommen durchaus mit lichtem Schatten bzw. Wanderschatten gut zurecht. Mehr noch: Viele Pflanzen wachsen im Schutz von Bäumen sogar viel besser, denn dort gibt es viel nährstoffreichen Humus, es ist feuchter und angenehm temperiert. Diesen Umstand nutzen Agroforst-Systeme (bzw. in kleinerer Dimension die Waldgärten), eine traditionelle Bewirtschaftungsform, die zurzeit für eine moderne, nachhaltige Landwirtschaft neu entdeckt wird. Bei einer Neugestaltung eines Gartens kann man die Verteilung des Lichtgenusses so steuern, dass große, stark beschattende Bäume vor allem im Norden des Gartens stehen.
Im Sommer sorgt das Laub für die Verdunstung und damit für das Aufrechterhalten des Wasserkreislaufs. Im Winter wird mit dem Laub Humus aufgebaut, dem zweiten wichtigen Pfeiler im nachhaltigen Wassermanagement. Denn Humus speichert enorme Mengen Wasser. Wenn dem Boden permanent organisches Material zugeführt und er ansonsten in seiner Struktur wenig gestört wird, wird sich eine leistungsfähige Lebensgemeinschaft im Boden ausbilden, die das organische Material zu Dauerhumus zersetzt und diesen mit dem Mineralboden zu Ton-Humus-Komplexen verbindet. Diese innige Mischung aus Tonmineralen und hochmolekularen Humusteilchen sind der Stolz jedes Gärtners und jeder Gärtnerin, denn sie sind unter den Bodenbestandteilen die unbestrittenen Meister, was Strukturstabilität (= Schutz vor Verdichtung und Verschlämmung), Wasserspeicherkapazität und Kationenaustauschkapazität (= die Fähigkeit, Nährstoffe so einzulagern, dass sie für Pflanzen verfügbar sind) angeht.
Viel lebende Blattmasse und viel Humus sind die Voraussetzungen, damit Wasser im System gehalten werden kann. Erst dann kann man sich daran begeben zu überlegen, wie man Wasser in dem System verteilt. In normalen Jahren kann hierzulande ein humusreicher, gut gemulchter, strukturstabiler Boden auch einjährige Pflanzen ohne zusätzliches Gießen versorgen.
Im großen Maßstab der Agrarlandschaft sind wir auf die natürliche Niederschlagsverteilung angewiesen. In dem kleinen Maßstab eines Gartens in der Stadt oder im Dorf gibt es eine recht einfache Methode, diese Lücke über den Herbst und Winter zu verringern bzw. ganz zu schließen. Dazu nutzt man eine Wasserquelle, die in bewohnten Gebieten normalerweise ungenutzt „verschwindet“, statt den Wasserspeicher „Boden“ aufzufüllen: das Dachablaufwasser! Man nehme ein Fallrohr von einem nahe gelegenen Gebäude und versehe jenes mit einem sogenannten „Regendieb“, einem Schlauchanschluss, mit dem man das Dachablaufwasser über einen Schlauch in den Garten abführen kann. Das Schlauchende wird dabei über den Herbst und Winter immer wieder an eine andere Stelle des Gartens gelegt. Beim Einbau zu beachten ist, dass es einen Höhenunterschied zwischen dem Schlauchanschluss und der Bodenoberfläche gibt, damit das Wasser nach unten abfließen kann. Bei Frost sollte der Schlauch eingeholt werden. Wer eine Zisterne hat, die von Dachablaufwasser gespeist wird, sollte sie zunächst volllaufen lassen und erst danach den Regendieb aktivieren. Sonst kann es einem passieren, dass man im nächsten Frühjahr mit zu wenig Wasservorrat in die Saison startet. Wer Regentonnen mit Dachablaufwasser speist, sollte sie im Winter entleeren (natürlich in den „Wasserspeicher Boden“), damit sie keine Frostschäden erleiden. Über den Winter kann dann das Wasser mit dem Regendieb im Garten verteilt werden. Im Frühjahr sollte aber zeitig damit begonnen werden, die Tonnen wieder zu füllen, sonst fehlt einem dieses Wasser später.
Es klingt verrückt, ist aber das Gebot der Stunde: Gießen im Winter!
Was noch bleibt, ist das Gießmanagement im Sommer. Hierzu wurde schon viel gesagt und geschrieben (www.klimabildung-hessen.de/gießen-im-schulgarten.html): Mulchen, Gießerziehung von Jungpflanzen, den Boden statt die Pflanzen gießen, viel statt oft gießen, mit einer Tröpfchenbewässerung Wasser sparen. Gegossen wird natürlich grundsätzlich mit Regenwasser, im Winter verteilt mit dem Regendieb, für den Sommer gesammelt in Tonnen und Zisternen. Trinkwasser ist zum Gießen tabu. Auch Grundwasser ist problematisch, denn wer einen Grundwasserbrunnen zum Gießen nutzt, entleert den Bodenwasserspeicher und lässt den Grundwasserspiegel weiter sinken. Wenn wir aber das Regenwasser, das uns zur Verfügung steht, ganzjährig intelligent nutzen, in einem Gartenökosystem, das Wasser optimal speichert und nutzt, dann sollten wir uns weiterhin an vitalen Gärten und guten Ernten erfreuen können.
All diese Gedanken und Tipps gelten natürlich auch für den Schulgarten. Die größte Hürde, ein nachhaltiges Wassermanagement auch im Schulgarten umsetzen zu können, ist sicher die technische Umsetzung: „Anzapfen“ von Fallrohren für Regendiebe und Sammelbehälter, der Bau einer Zisterne, das Aufstellen von Tonnen und Fässern, der Anschluss einer Tröpfchenbewässerung. Es kann manchmal Jahre dauern, bis alle behördlichen Formalitäten und die Finanzierung geklärt sind. Lassen Sie sich nicht entmutigen! Stellen Sie dem Schulträger Ihr Vorhaben als innovatives Pilotprojekt vor (was es ja auch ist!), das ein Modell auch für das Wassermanagement andere öffentlicher Emsembles mit Gebäude und zugehöriger Grünanlage sein kann. Stellen Sie einen Regenmesser im Schulgarten auf, damit die Schülerinnen und Schüler dokumentieren und rechnen können: Wie viel Regenwasser passt in unsere Sammelbehälter? Wie viel Wasser geht uns über das Dach verloren, wenn wir es nicht nutzen? Lassen Sie die Schülerinnen und Schüler am Ende des Sommers und zu Beginn des Frühlings ein Loch graben: Ab welcher Tiefe ist der Boden durchfeuchtet? So bekommen sie ein Gefühl für die jahreszeitliche Dynamik des Bodenwasserhaushaltes – ein elementarer Faktor für die landwirtschaftliche Nutzbarkeit von Böden, und damit letztlich für unsere Ernährungssicherheit!
Essbare Wildpflanzen
In diesem dritten Dürrejahr in Folge haben wir ein weiteres Mal erfahren können, wie wenig unsere hochgezüchteten Nutzpflanzen widrigen Wuchsbedingungen entgegenzusetzen haben – ganz im Gegensatz zu den Wildpflanzen: Auf den Äckern konnte man die vertrockneten Feldfrüchte zwischen dem üppigen Grün von Melde, Distel oder Beifuß kaum noch erkennen. Wie kann es sein, dass nach so viel Hitze und Trockenheit, ohne einen Tropfen Regen oder Bewässerung, selbst auf „nackten“ Äckern, die Sonne, Wind und Verdunstung schutzlos ausgeliefert sind, noch Pflanzen gedeihen? Wildpflanzen sind ungleich robuster und anpassungsfähiger als Zuchtformen. Sie sind ein Ergebnis Jahrtausende währender natürlicher Auslese – und die Natur hat andere Auslesekriterien als die Zucht: Nur wer sich von ganz allein gegen Dürre, Kälte, Fraßfeinde etc. durchsetzen kann, überlebt. Deshalb strotzen Wildpflanzen nicht nur vor Vitalität in Extremwettersituationen, sie sind auch vollgepumpt mit Vitalstoffen: Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe wie ätherische Öle, Enzyme, Phytohormone, Bitter- und Schleimstoffe etc. Das wiederum macht sie für unsere Ernährung (und die Ernährungsbildung!) äußerst interessant.
Seit einigen Jahren sind daher Wildkräuter wieder in den Fokus der Ernährungsszene geraten. Mittlerweile gibt es sogar einen ersten Zertifikatslehrgang auf Hochschulniveau für essbare Wildpflanzen (an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen-Geislingen). Daneben gibt es unzählige freiberufliche Wildkräuterpädagoginnen und –pädagogen, die Exkursionen, Bestimmungs- und Kochkurse geben. Schließlich ist der Büchermarkt voll von Wildkräuter-Büchern. Anfängerinnen und Anfängern sei das Buch „Die 12 wichtigsten essbaren Wildpflanzen“ von Dr. Markus Strauß empfohlen. Cracks haben die knapp 700-seitige Enzyklopädie „Essbare Wildpflanzen“ von Fleischhauer/Guthmann/Spiegelberger im Regal stehen. Und wer im Internet nach einem nützlichen Wildpflanzen-Portal sucht, der kann mal bei www.essbare-wildpflanzen.de/ vorbeischauen. Dort kann man auch ein online-Magazin abonnieren.
Für den Schulgarten sind „Wildkräuter“ aber nicht nur aus der Perspektive der Ernährungsbildung spannend, es gibt viele weitere gute Gründe:
• Wild wachsende Pflanzen brauchen keinerlei Pflege (siehe vorsorgendes Wassermanagement)!
• Wenn man Pflanzen essen kann (bzw. wenn sie auf andere Art für den Menschen nützlich sind), ist die Motivation, sie kennenzulernen und sicher erkennen zu können, deutlich höher. Artenkenntnis fängt mit Riechen und Kauen an!
• Um Wildkräuter (und ihre Namen) ranken sich zahlreiche Geschichten und Erzählungen. Kinder (ach was, alle Menschen!) lieben Geschichten!
• Wildkräuter sind wertvoller Lebensraum und Nahrung für die heimische Tierwelt!
Online-Fortbildung “Schulgarten-Management” am 5. November 2020 nachmittags
Dieses Jahr ist alles anders, so auch unsere Fortbildung zum Schulgarten-Management: Wir laden Sie herzlich zu einer virtuellen Veranstaltung am 5.11.2020 von 14:30 bis 17:00 Uhr ein. Bitte melden Sie sich per Mail bei unserer Referentin Frau Dr. Birgitta Goldschmidt unter schulgarten@groger.org an und senden Sie gern bis zu drei Fragen rund um Planung und Management von Schulgärten mit. Wir empfehlen Ihnen vorab die Lektüre unserer Checklisten zum Thema unter www.klimabildung-hessen.de/schulgarten-planung-und-management.html
Auf der Grundlage Ihrer Fragen wird Frau Dr. Goldschmidt die Fortbildung strukturieren und Ihnen hilfreiche Tipps für die aktuelle Situation geben. Die Teilnahme ist auf 12 Personen begrenzt, bei größerer Nachfrage werden wir die Veranstaltung noch ein weiteres Mal digital anbieten. Die Akkreditierung der Veranstaltung bei der Hessischen Lehrkräfte-Akademie ist in Arbeit.
Telefonische Schulgarten-Sprechstunde
Ergänzend zu den Online-Fortbildungen bieten wir den Mitgliedern des Netzwerkes Schulgärten in Hessen ab sofort eine telefonische Schulgarten-Sprechstunde durch unsere Schulgarten-Beraterin Dr. Birgitta Goldschmidt an. Hier können Sie alle Probleme und Fragen rund um den Schulgarten ansprechen. Bitte vereinbaren Sie mit ihr bei Bedarf einen telefonischen Beratungstermin unter der E-Mail: schulgarten@groger.org. Für die Beratungen werden keine Gebühren erhoben. Wir freuen uns, wenn Sie von diesem Angebot regen Gebrauch machen und wir Sie in Ihrem Engagement für die Schulgartenarbeit unterstützen können.
Kreativwettbewerb „Unsere Schule 2030 – Aus Träumen wird Nachhaltigkeit
Wie kann die Schule der Zukunft aussehen und welche Veränderungen braucht es dazu? Pünktlich zum Monat der Nachhaltigkeit im November 2020 an hessischen Schulen startet die Nachhaltigkeitsstrategie Hessen am 2. November einen Kreativwettbewerb. Alle Schülerinnen und Schüler ab Klasse 5 sind aufgerufen, ihre Visionen einer nachhaltigen Schule in einem kreativen Format zu veranschaulichen. Auch der Schulgarten ist angesprochen. Den Gewinnerinnen und Gewinnern winken 4.000 Euro Startkapital.
Ausführliche Infos zur Teilnahme am Wettbewerb gibt es im Anhang und hier: www.hessen-nachhaltig.de/schulwettbewerb.html
Wettbewerb „Grünes Glück vor der Tür“
Mit Projektideen für urbane Grünflächen können Hessinnen und Hessen 5.000 Euro gewinnen: Das Hessische Wirtschaftsministerium startet den Wettbewerb „Grünes Glück vor der Tür“, um zu mehr Engagement für die Verbesserung der grünen Lebenswelt in Städten und Gemeinden anzuregen. Zur Umsetzung der eingereichten Ideen werden insgesamt 100.000 Euro verlost.
Teilnehmen dürfen private Eigentümerinnen und Eigentümer, Vereine, Stiftungen, Initiativen, Genossenschaften, kirchliche Einrichtungen, Unternehmen, Kommunen, Wohnungsbaugesellschaften und Einrichtungen der sozialen Infrastruktur.
Weitere Informationen und Online-Bewerbung unter gruenes-glueck-in-hessen.de/
Teilnahmeschluss ist der 10.11.2020.
Anregungen und Beispiele für Begrünungsmöglichkeiten mit geringem Aufwand liefert die Broschüre „Grünes Glück vor der Tür – Der Wert grüner Vorgärten für die nachhaltige Stadtentwicklung“ zum Herunterladen unter gruenes-glueck-in-hessen.de/alle-wichtigen-informationen/sie-brauchen-noch-ideen/
Wettbewerb „Zeig es auf deine Art(envielfalt)“
Mit dem Wettbewerb „Zeig es auf deine Art(envielfalt)“ lädt das Bundesministerium für Umwelt (BMU) Schülerinnen und Schüler ein, aus ihrer Sicht zu zeigen, wie wichtig die biologische Vielfalt ist und wie sie geschützt werden kann. Wettbewerbsbeiträge können über die Schule in vier Kategorien eingereicht werden:
• „Seid kommunikativ!“ (in einem Erklärfilm zeigen, welches Ökosystem oder welche Tiere und Pflanzen in Europa den SuS wichtig sind und warum),
• „Schaut kritisch hin!“ (auf einem Poster zeigen, wodurch die biologische Vielfalt in Europa bedroht wird)
• „Werdet kreativ!“ (ein Bild oder ein Foto gestalten und zeigen, welche Arten oder Ökosysteme in Europa die SuS gern wie schützen möchten)
• „Arbeitet zusammen!“ (als Team eine Mindmap oder eine Präsentation über eine Aktion an der Schule zum Schutz der biologischen Vielfalt in Europa erstellen)
Einsendeschluss ist der 07.11.20. Weitere Informationen: www.bmu.de/jugend/machen/zeig-es-auf-deine-artenvielfalt/
Naturnahe Schulhöfe
Der pädagogische Wert eines naturnahen Schulaußengeländes mit Bereichen, wie dem Schulgarten, die von Schüler/innen selbst (mit)gestaltet werden können, ist heute zwar unbestritten, dennoch mangelt es immer noch den meisten Schulen an entsprechend gestalteten Flächen. Eine naturnahe Umgestaltung hat seinen Preis, und viele Schulträger sind knapp bei Kasse. Da kann es sich lohnen, nach Wettbewerben Ausschau zu halten, die solche Projekte fördern. Das Deutsche Kinderhilfswerk fördert ebenfalls naturnahe Schulhöfe. Hier finden Sie Informationen zu der aktuellen Runde des DKHW-Wettbewerbs „Aktion Schulhofträume“: www.dkhw.de/aktionen/aktion-schulhoftraeume-geht-in-die-2-runde/
Der Schulgarten als kreativer Freiluft-Lernort
In der Coronakrise hat sich der Lernort Schulgarten vielerorts nicht nur bewährt, sondern bisher kaum beachtete Vorteile in den Fokus gerückt. Die Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen und Schüler profitieren in gleich mehrfacher Hinsicht von ihrem Schulgarten. Beim Pflanzen und Säen ist kreativer Outdoor-Unterricht “zum Anfassen” angesagt. Auf der Freifläche können die Kinder die vorgeschriebene Hygiene-Abstände ohne Weiteres einhalten. Überdies bringt das Arbeiten im Freien naturgemäß eine gute Durchlüftung mit sich – in Zeiten von Corona ein unschlagbarer Vorteil gegenüber geschlossenen Klassenzimmern. Die über 400 Schulen, die bundesweit am Bildungsprogramm „GemüseAckerdemie“ teilnehmen, werden beim Outdoor-Unterricht begleitet und bauen auf dem eigenen SchulAcker Gemüse an.
Steht beim eigentlichen Ackern das praxisorientierte, spielerische Lernen im Vordergrund, kommt dank der vielfältigen Bildungsmaterialien auch der theoretische Anspruch nicht zu kurz. Diese sind für teilnehmende Schulen größtenteils online verfügbar und lassen sich so mit wenigen Klicks an die Schülerinnen und Schüler weiterleiten. Gerade in der Homeschooling-Phase eine willkommene Arbeitserleichterung für viele Lehrerinnen und Lehrer.
AckerTipp: Bunte Beetschilder
Eine kreative und kurzweilige Art, Kunst- und Naturpädagogik zu verbinden, ist das Basteln von Beetschildern. Zum “Schild” wird dabei alles, was sich wetterfest beschriften und bemalen lässt.
Was Sie benötigen:
• Wasserfeste Farben und Pinsel oder Stifte (umweltfreundliche Hersteller bevorzugt, vor dem Erwerb bitte auf Eignung für die gewünschten Träger-Materialien achten)
• beschriftbare, wetterfeste Gegenstände: Steine, Holzschilder, Blumentöpfe, (stumpfe) Tonscherben, kopfüber in die Erde gesteckte Glasflaschen, usw …
Die Schülerinnen und Schüler versehen die Materialien dann mit Abbildungen und Beschriftungen (je nach Klassenstufe eine gute Schreibübung!). Als Vorlagen dienen Fotos oder echte, bereits geerntete Gemüsepflanzen. Schließlich noch am richtigen Beet anbringen – fertig!
Inspiration gibt’s hier: www.instagram.com/p/CAKTrvMneVH/
Jetzt Förderplatz für 2021 sichern!
Möchten auch Sie mit Ihrer Schule an der GemüseAckerdemie teilnehmen? Bewerben Sie sich jetzt für einen der freien Förderplätze für 2021 und ackern Sie schon bald mit Ihren Schüler*innen los! www.gemueseackerdemie.de/mitmachen
Taking Action for Insects
Stellen Sie sich vor, Sie sind Englischlehrerin oder Englischlehrer und möchten mit Ihren Schülerinnen und Schülern im Schulgarten oder Schulgelände etwas für die Insektenvielfalt tun. Aber Sie haben keine Idee, wie Sie das in Ihren Fachunterricht einbinden können. Dann hätten wir einen Tipp für Sie: Auf der Homepage der britischen „Wildlife Trusts“ können Sie den „School Guide to taking action for insects“ herunterladen – Unterrichtsmaterial vom Feinsten! www.wildlifetrusts.org/sites/default/files/2020-09/AFI%20full%20schools%20pack_L.pdf. Vielleicht mag sich ja auch die eine Kollegin oder der andere Kollege aus der Biologie und/oder Ethik an Ihrem Projekt beteiligen?!
Jardinions à l’école
Stellen Sie sich vor, Sie sind Französischlehrerin oder Französischlehrer und möchten mit Ihren Schülerinnen und Schülern Unterricht im Schulgarten machen. Dann lohnt sich ein Blick auf die Seite der Initiative „Jardinions à l’école“: www.jardinons-alecole.org/. Das Unterrichtsmaterial zum Herunterladen wurde zwar eher für jüngere Schülerinnen und Schüler entworfen (was man schon an der Grafik erkennen kann), für den Fremdsprachenunterricht ist es aber genau aus diesem Grund gut geeignet, denn die Texte sind sprachlich sehr einfach und grafisch unterstützt. Hinter der Initiative stehen zwei französische berufliche Gartenbauverbände.
We wish you a golden autumn … avec des enfants heureux dans le jardin!
Mit gartenfreundlichen Grüßen,
Ihr Arbeitskreis Schulgärten in Hessen
Gardening is the purest of human pleasures.
(Francis Bacon)
Impressum: