Pflanzenschutztipp vom 2. Mail 2022

Apfelgespinstmotte

Apfelgespinstmotte

In den vergangenen Jahren war der Befall mit der Apfelbaumgespinstmotte teils sehr stark und in bekämpfungswürdigem Umfang, so wurde es z.B. in einigen Streuobstwiesen und Gärten dokumentiert. Derzeit sind die Raupen geschlüpft und beginnen mit der Gespinstbildung. Auch in den Sträuchern und in Heckenpflanzen wie z.B. der Felsenbirne und dem Weißdorn waren die Gespinstbildenden Raupen in auffälligem Maße aufgetreten. Diese Schmetterlingsraupen bilden dichte und teils große Nester aus Gespinstfäden und darin fressen sie bevorzugt die Blätter ab. Im Streuobst wird nur bei einem starken Befall die Bekämpfung mit BT-Präparaten mit dem biologischen Wirkstoff Bacillus thuringiensis empfohlen – nur mit Sachkundeausweis anwendbar! Kleinere Nester sollten (zumindest bei kleinen Bäumen) mit der Schere umgehend entfernt werden.  Im Haus- und Kleingartenbereich sind BT-Präparate wie Xentari RaupenFrei und Dipel ES zugelassen

Gespinstmotte an Felsenbirne

Zur Behandlung: Für den Raum Bad Vilbel und Südhessen wird ab jetzt innerhalb der nächsten 8 Tage die Behandlung mit einem BT-Präparat empfohlen. Für Mittel- und Nordhessen schließt sich der empfohlene Bekämpfungszeitraum etwa ab dem 5. Mai für einen Zeitraum von etwa 8 Tagen an. Die Bekämpfung sollte nun zeitnah erfolgen, da die Raupen noch sehr klein sind und die Gespinstbildung gerade erst begonnen hat. Sobald das Gespinst sehr dicht geworden ist, ist eine Behandlung mit BT nicht mehr wirksam.

Herr Fischbach vom hess. Pflanzenschutzdienst empfiehlt, dass bei der Behandlung und in den folgenden Tagen die Lufttemperatur bei mindestens 15 °C liegen sollte, damit die Raupen genügend Wirkstoff über den Blattfrass aufnehmen können. Zudem darf das Blatt nicht nass sein und nach der Behandlung sollte es mind. 3 Stunden nicht regnen. Da der Wirkstoff lichtempfindlich ist, darf die Ausbringung nicht bei direkter Sonneneinstrahlung erfolgen.

Derzeit kann man auch den Apfelmehltau in der Apfelblüte finden.

Birnenpockenmilbe

Birnenpockenmilbe

Auf den Blättern kann man Punktartige hellgrüne Aufhellungen finden, die sich leicht blasenartig aufwölben. Später im Jahr verdunkeln sich die Flecken. Die Schäden werden durch winzige Gallmilben, die Birnenpockenmilbe, hervorgerufen. Eine Bekämpfung ist in der Regel nicht notwendig, da die Gallmilben meist nur vereinzelt an einzelnen Trieben auftreten und keine nennenswerten Schäden verursachen. Betroffene Trieb möglichst abschneiden und aus dem Bestand entfernen.

Frostspanner an Kirsche

Frostspanner an Kirsche

Die jungen Blätter und Triebspitzen von Süßkirsche und Sauerkirsche zeigen lochartige Fraßspuren, die von den kleinen Raupen des Frostspanners verursacht worden sein können. Die Raupen sind an ihrem besonderen Gang leicht erkennbar, bei der sie ihren Körper abwechselnd katzenbuckelartig krümmt und streckt. Oftmals treten nur vereinzelt Raupen im Baum auf. Wenn es zu einem massenhaften Auftreten kommt, können einzelne Triebe oder ein junger Baum auch kahl gefressen werden. In dem Fall kann eine Behandlung mit einem zugelassenen Pflanzenschutzmittel mit dem Wirkstoff Pyrethrine+Rapsöl erfolgen (Zulassungsnr: 024785).

Rindenläuse an Tannen und Fichten

Rindenläuse

Unterhalb von Tannen und Fichten und evtl. auch bei einigen Zypressen finden sich teilweise große klebrige Stellen, Tische und Bänke in der Nähe sind verklebt und evtl. siedeln darauf auch schwarze Rußpilze. Bei genauem Hinsehen findet man in auf den Ästen und Zweigen des Baumes kleine dunkle runde Läuse die wie kleine Käfer aussehen können. Dabei handelt es sich um die Rindenläuse. In diesem Frühjahr kam es mancherorts wieder zu einer massenhaften Vermehrung der Rindenläuse, die dann dicht an dicht auf den Zweigen sitzen. In der Regel kann ein gesunder Baum auch ein massenhaftes Auftreten der Rindenläuse gut überstehen. Oftmals sind bei einem massenhaften Auftreten von Rindenläusen auch Nützlinge wie Marienkäfer, Larven der Schwebfliege und Larven der Florfliege sowie Schlupfwespen in größerer Zahl anzutreffen – diese Nützlinge sorgen für eine natürliche Minimierung. Bei kleineren Bäumen (bis Weihnachtsbaumgröße) ist eine Behandlung mit zugelassenen Präparaten möglich.

aktuell:

Die Gartenakademie Rheinland-Pfalz ruft auch diesmal wieder zur Mitmach-Aktion Mähfreier Mai auf. Dazu schreiben Sie: „Die Rasenfläche macht in den meisten Gärten 50% oder mehr der Fläche aus, bietet aber keine ökologische Vielfalt. Um den starken Rückgang von Wildpflanzen in Gärten und Landschaft aufzuhalten, kann eine andere Mähweise einen wertvollen Beitrag leisten. Der grüne Rasen wird zur Kräuterwiese.“ Im Juni schließt sich dann die Auszählaktion „Jede Blüte zählt“ an, bei der Sie mittels eigens entwickeltem Verfahren die Erfolge Ihres Mähfreien Mais dokumentieren können.

Gartentelefon – 0561 7299-377

Das Gartentelefon ist ein Beratungsangebot der Hessischen Gartenakade­mie. Bei Fragen zu einzelnen Kulturen oder dem Auftreten von Schädlingen und Krankheiten steht Ihnen das Team der hessischen Gartenakademie mit einer fundierten Beratung zur Seite. 

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  • montags bis freitags von 09:00 bis 11:00 Uhr
  • zusätzlich mittwochs von 14:00 bis 16:00 Uhr

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Broschüre: Kauf, Anwendung und Lagerung von Pflanzenschutzmitteln – Tipps für Hobbygärtner vom BVL

Quelle: Regierungspräsidium Gießen – Pflanzenschutzdienst