Apfelmehltau und Apfelwicklerung
Weiterhin kommt es vermehrt durch die Witterung zu Infektionen mit Apfelmehltau. Die Infeltionsgefahr ist erst abgeschlossen, wenn die Triebe ihr diesjähriges Wachstum abgeschlossen haben. Eine Behandlung mit Pflanzenschutzmitteln ist zum jetzigen Zeitpunkt in der Regel nicht mehr sinnvoll, siehe auch nächsten Punkt. Ein angepasster Sommerrückschnitt, bei dem starkbefallene Äste zeitnah entfernt werden, ist ratsam.
Der Apfelwickler ist bereits vorhanden und erste Einbohrungen können mit einem geübten Blick entdeckt werden. Regional kann es zu einem starken Befall mit Apfelwicklern kommen. Viele der befallenen Äpfel werden im Juni durch den sogenannten „Juni-Fruchtfall“ vom Baum abgeworfen. Da in der Regel eine Ausdünnung des Fruchtbehanges eine sinnvolle und erforderliche Maßnahme ist, sollten offensichtlich befallene Äpfel entsorgt werden.
Hinweis zum Pflanzenschutz
Bei Temperaturen über 25°C dürfen keine Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden – siehe auch Seite 25 der Leitlinie zum integrierten Pflanzenschutz im Haus- und Kleingarten. Bei höheren Temperaturen kann zum einen ein Teil der Spritzflüssigkeit sich verflüchtigen, bevor es auf der Pflanze ankommt, zum anderen trocknet der Belag zu schnell und kann so seine optimale Wirkung nicht entfalten und außerdem kann es bei einigen Präparaten zu Verbrennungsschäden und Blattflecken auf den Pflanzen kommen. Falls eine Behandlung erfoderlich ist, sollte diese in den Abendstunden ab einsetzen der Dämmerung – auch um den Kontakt mit Bienen und anderen Insekten zu reduzieren – und einer Temperatur unter 25°C erfolgen.
Hitze und Trockenheit
Mancherorts hat es bereits seit 3-4 Wochen nicht mehr ausreichend geregnet und der Oberboden enthält kaum noch pflanzenverfügbares Wasser. Daher sind Sie gefordert um den Durst ihrer Pflanzen zu sorgen. Wichtig ist nicht nur, dass Sie gießen, sondern auch das Sie richtig gießen. Dafür hat der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen einige Tipps zusammengestellt. Wichtige Tipps werden zur richtigen Tageszeit, der Menge und der Vorbereitung des Bodens gegeben, um den Pflanzen einen optimalen Zugang zum wertvollen Wasser zugeben.
Hier die wichtigsten Tipps in Kürze:
- Tageszeit: bevorzugt frühmorgens oder am zeitigen Abend (17:00 bis 19:00 Uhr)
- Gießmenge erhöhen – Faustzahl sind 10-20 l/m² um den Oberboden auf einer Tiefe von 10-20 cm zu durchdringen – dafür ist dann nur alle 2 bis 3 Tage das Gießen erforderlich
- regelmäßiges auflockern der obersten Bodenschicht um ein Verschlämmen des Bodens und damit eines schnellen Abfließens des Wassers zu verhindern
- bei Kübelbepflanzung nach Möglichkeit ein Bewässerungssystem einführen
Kompletter Beitrag: Checkliste Hitze und Trockenheit
aktuell:
Im Gewächshaus findet man bei Gurken den sogenannten Gipfelbrenner, dabei sehen die Triebspitzen der Gurke leicht welk aus und können auch verdörren und absterben. Dies passiert insbesondere im ersten Monat nach der Pflanzung bei hohen Temperautren und zu geringer und übermäßig hoher Luftfeuchte im Gewächshaus. Insbesondere bei Lufttemperaturen über 40°C und einer Luftfeuchte unter 40 % (bzw. über 85%) kommt es in der Pflanze zu einer Unterversorgung mit dem Nährstoff Calcium. Die obersten Triebe und das besonders empfindliche junge Gewebe an den Triebspitzen wird unterversorgt. Diese temporäre Mangelerscheinung tritt unter anderem auch bei Tomaten und Paprika – Blütenendfäule und Salat – Salatinnenbrand auf. Eine Schattierung und eine moderate Erhöhung der Luftfeuchte durch regelmäßiges Sprühen bringt Abhilfe.
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Broschüre: Kauf, Anwendung und Lagerung von Pflanzenschutzmitteln – Tipps für Hobbygärtner vom BVL