Pflanzenschutztipp vom 7. April 2021

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Monilia-Triebspitzendürre an Blütenbüschel

Der Wetterumschwung von sonnig-warmen 20 °C und mehr in der vergangenen Woche zu Schneetreiben und Frost hat das Austreiben der Pflanzen und die Entwicklung vieler Insekten verlangsamt/gestoppt. In den nächsten Tagen und Wochen werden wir sehen, ob auch Schäden an den Pflanzen aufgetreten sind.

Kirschen Monilia-Triebspitzendürre

ballonförmige Knospe durch Johannisbeergallmilbe
Ballonförmige Knospe durch Johannisbeergallmilbe

Die feuchte Witterung kann in blühenden Kirschbeständen zur Infektion mit dem Monilia-Pilz führen und die Spitzendürre verursachen. Nach der Infektion der Süßkirschenblüten welken diese und sterben ab. Oft werden die Blütenbüschel befallen, im ungünstigen Fall kann der ganze Trieb infiziert werden. Bei Mandelbäumchen und japanischen Zierkirschen sind oftmals ganze Zweige betroffen und vertrocknen. Bei diesen Kulturen können die vertrockneten Zweige bei Schnittmaßnahmen entfernt werden.

Schädlinge an Johannisbeeren

Bei den frisch ausgetriebenen Johannisbeeren können bereits jetzt erste Schäden an den frischen Blättern und Knospen auftreten. Bleiben einzelne Knospen ballonartig geschwollen, treiben aber nicht aus wie die benachbarten Knospen, so kann das an der Johannisbeergallmilbe liegen. Sind auf den frischen Blättern rote blasig verformte Strukturen erkennbar, sind diese durch die Saugtätigkeit der Johannisbeerblasenlaus entstanden. Sie sitzen blattunterseits und verursachen diese Blattdeformation. Stark befallene Trieb sollten bei beiden Schädlingen entfernt werden.

Trauermücken in der Jungpflanzenanzucht

Larve der Trauermücke
Larve der Trauermücke

Bei der eigenen Anzucht von Gemüse- und Zierpflanzen kommt es bei der Entwicklung der Jungpflanzen häufig zum Auftreten von kleinen schwarzen Fliegen – den Trauermücken. Oftmals befinden sich die Eier bzw. Larven bereits im Substrat. Bei Paprika und Gurkenpflanzen kann es sogar bei starkem Befall zu Totalausfall kommen.

Vorbeugende Maßnahmen:

  • Substrat kühl und trocken lagern (verlangsamt die Vermehrung)
  • Hygiene! Substratreste auf Arbeitsflächen regelmäßig entfernen, Substrat nicht direkt im Gewächshaus lagern, Ursachen für dauerhaft feuchte Stellen (z.B. durch Tropfwasser) beseitigen
  • Gelbtafeln aufhängen – diese dienen dem Monitoring bzw. dem frühzeitigen Erfassen des Befalls
  • das Substrat der Jungpflanzen möglichst trocken halten, da sich die Larven in trockenem Substrat schlecht fortbewegen können
  • Substratoberfläche mit Sand bestreuen, um die Eiablage der Trauermücken zu erschweren.

Nützlingseinsatz:

  • Nematoden – Steinernema feltiae
  • Raubmilben – Hypoaspis miles, Hypoaspis aculeifer

Aktuell:

  • 19.04.2021 um 15:00 Uhr – aktuelle Pflanzenschutzstunde zum  biologischer Pflanzenschutz der Firma Katz Biotech AG,  Themen sind offene Nützlingszucht, Thripsbekämpfung im Beet und Schlupfwespe Encarsia formosa – eine Retrospektive Anmeldung unter: veranstaltungen@katzbiotech.de
  • Das Thema Insekten beschäftigt uns immer wieder, hier haben wir 2 informative Beiträge aus der Mediathek für Sie herausgesucht: