Pflanzenschutztipp vom 27. April 2020

Salatfäule bei Jungpflanzen

Salatfäule

Bei Jungpflanzen kann sich bei zu häufigem Gießen schnell eine Salatfäule entwickeln. Sie wird verursacht durch verschiedene Pilze, u.a. durch den Grauschimmel. Besonders bei Staunässe und dauerfeuchtem Boden in Verbindung mit hoher Luftfeucht, wie z.B. im Folientunnel, Frühbeetkasten oder unter den Salathauben entwickeln sich die Pilze schnell. Zuerst faulen die Blätter in Bodennähe. Um dem Befall vorzubeugen sollte der Pflanzabstand sollte nicht zu eng gewählt werden und die Salatpflanzen etwas höher gesetzt werden. Auch maßvolles Gießen ist wichtig.

Frostspanner an Pflaume, Kirsche, Birne und Apfel

Raupe des Frostspanners

An den frisch ausgetriebenen Blättern von Pflaume, Kirsche, Birne und Apfel findet man kleine Löscher und Fraßspuren von Raupen. Oftmals handelt es sich hier um Raupen des Frostspanners, die an den jungen Blättern gefressen haben. Auffällig ist die schiebende Art der Fortbewegung, bei der sich der Körper abwechselnd katzenbuckelartig krümmt und wieder streckt. Bei starkem Befall kann es zu Kahlfraß an einzelnen Zweigen kommen. Eine Bekämpfung zum jetzigen Zeitpunkt ist nur mit Bacillus thuringiensis Präparaten möglich. Auf geeignete Schutzkleidung ist zu achten!

Behandlung gegen den Eichenprozessionsspinner hat in Hessen begonnen

Raupe des Eichenprozessionsspinners

Derzeit werden aus der Luft und vom Bodenmittels Sprühlanzen oder Gebläsespritzen wieder Maßnahmen gegen den Eichenprozessionsspinner durchgeführt. Das Austreiben der Eichen führt dazu, dass auch die Raupen des Eichenprozessionsspinners ausschlüpfen. Diese Schmetterlingsraupen werden vor allem deshalb bekämpft, weil sie ab dem 3. Larvenstadium Brennhaare ausbilden, die beim Menschen schwere allergische Reaktionen auslösen können. Vorrangig werden biologische Insektizide mit Bacillus thuringiensis ausgebracht oder Präparate mit der Nematode Steinernema feltiae (in den Abendstunden) ausgebracht. Es sind Biozidmaßnahmen und unterliegen nicht dem Pflanzenschutz. Da es sich hier um Schutzmaßnahmen für die menschliche Gesundheit handelt und nicht zum Schutz der Eiche, die diese Fraßschäden in der Regel tolerieren kann.

Rhododendronzikade

Knospenfäule verursacht durch Rhododendronzikade

Auf der Blattunterseite der Rhododendronblätter sind kleine gelbgrüne Insekten vertreten, die Blattläusen ähnlich sehen können. Dies sind die Larven der Rhododendronzikade. Die adulten Rhododendronzikaden treten etwa Juli auf und sind durch ihre auffällige grün-rote Zeichnung leicht zu erkennen. Die Zikaden verursachen auf den Blättern kleine helle Pünktchen, in dem sie an den Stellen den Pflanzensaft aussaugen. Die Zikaden stehen im Verdacht den Erreger des Knospensterbens, den Pilz Pycnostysanus azaleae zu übertragen. Da die Zikaden sehr mobil sind und bei der kleinsten Berührung des Blattes aufspringen, ist eine Bekämpfung nicht empfehlenswert.

Aktuell:

Hier kann man erfahren, was man alles in seinem Garten tun kann, um Nützlinge zu fördern.
Broschüre vom Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V.

Quelle: Regierungspräsidium Gießen – Pflanzenschutzdienst