Blattläuse an Apfel
An den jungen Blättern und den sich gerade entwickelnden Früchten haben sich bereits kleine Blattlauskolonien gebildet. Am Apfel kommen verschiedene Blattlausarten vor, am auffälligsten sind die Schäden durch die mehlige Apfelblattlaus und die Apfelfaltenlaus. Blätter und Triebe kräuseln sich bzw. verkrüppeln durch den Befall der mehligen Apfelblattlaus. Die Blattläuse sind dunkel bis schwarz und mit einem weißen Wachspuder bestäubt. Die Blattläuse sitzen an der Blattinnenseite der gekräuselten Blätter und saugen dort gut geschützt vor Fressfeinden – den Nützlingen. Durch den Befall der Apfelfaltenlaus rollen sich die Blätter von den Seiten ein und sind anfangs gelb bis später auffällig Magentarot gefärbt. Jetzt sollte de Apfelbaum auf Blattlausbefall kontrolliert werden und ggf. ein Produkt mit Rapsöl, Pyrethrin oder Kaliseife eingesetzt werden.
Kohlweißling und weitere Schmetterlinge an Kohl
Die Schmetterlinge des kleinen und großen Kohlweißlings fliegen nun und haben bereits die ersten Eier abgelegt. Mit dem Flug begonnen haben gerade die Schmetterlinge der Kohleule, der Kohlmotte und der Gammaeule. Es wird damit gerechnet, dass auch diese Schmetterlinge demnächst mit der Eiablage beginnen. Nach etwa 10 Tagen je nach Witterung schlüpfen die jungen Raupen und beginnen mit dem Blattfraß. Um der Eiablage auf den jungen Kohlpflanzen vorzubeugen, können jetzt noch Kulturschutznetze ausgelegt werden. Bei wenigen Einzelpflanzen können Sie diese auch ggf. mit einer kleinen Lupe nach Eigelegen bzw. kleinen Raupen absuchen. Nach dem Schlupf der jungen Raupen können auch Präparate mit Bacillus thuringiensis oder Azadirachtin eingesetzt werden. Bitte beachten Sie dass die Präparate nicht in allen Kohlarten zugelassen sind, Hinweise finden Sie in der Gebrauchsanleitung.
Nützlinge fördern
Im Garten sind eine Vielzahl an Tieren, darunter Insekten, Würmer, Spinnen und Schnecken anzutreffen. Der Mensch hat diese Tiere in verschiedene Kategorien unterteilt u.a. Sc
hädlinge und Nützlinge. Zu den Nützlingen zählen Tiere, die Schädlinge fressen, schädigen oder als Brutstätte für Ihre Nachkommen nutzen. Nützlinge tragen zur Reduktion des Schädlingsbesatzes bei, führen aber in der Regel nicht zur kompletten Beseitigung der Schädlinge im Garten – es entsteht ein natürliches Gleichgewicht zwischen der Nützlings- und Schädlingspopulation. Zu den bekannten Nützlingen zählen Marienkäfer, Schwebfliegen und Spinnen aber auch Singvögel, Eidechsen und kleine Säugetiere. Diese Tiere kann man im eigenen Garten fördern, indem man Ihnen Versteckmöglichkeiten und Plätze zur Aufzucht ihrer Nachkommen bietet. Dazu zählen heimische Sträucher, Stauden und Kräuter als Nahrungsquelle und Brutstätte für Insekten, Nistplätze für Vögel und ein Steinhaufen in sonniger Lage für Eidechsen. Ein Insektenhotel dient als Brutstätte und Überwinterungsquartier für eine Vielzahl an Wildbienen, Schlupfwespen und Florfliegen. Insektenhotels bestehen aus einzelnen Bauteilen – die den Ansprüchen verschiedener Insekten gerecht werden sollen, die Materialien sind z.B. Holz, Stroh, Bambus, Lehm und Backsteinen. Das Insektenhotel benötigt einen Schutz vor Regen und einen sonnigen Standort. Anregungen zum Bau eines Insektenhotels finden Sie u.a. beim NABU. Nützlinge werden auch durch den verantwortungsbewussten und sparsamen Umgang mit Pflanzenschutzmitteln gefördert.
Quelle: Regierungspräsidium Gießen, Dezernat Pflanzenschutzdienst